Diabetes und Bluthochdruck
Menschen mit Diabetes erkranken sehr häufig auch an Bluthochdruck. Dadurch erhöht sich das Risiko für ernste Folgekrankheiten wie Gefäßerkrankungen und
Herzinfarkt. Von den Typ-1-Diabetikern sind 30 Prozent auch von hohem Blutdruck betroffen, bei den Typ-2-Diabetikern sind es 84 Prozent der Betroffenen.
Ursachen
Für die Erkrankungen Zucker (Diabetes Typ 2) und Bluthochdruck sind die Risikofaktoren identisch. Zum einen spielt Übergewicht mit Fettpolstern vor allem im Bauchbereich eine große
Rolle bei der Entstehung der beiden Krankheiten, zum anderen ist es Bewegungsmangel. Problematisch ist es auch, dass die Zuckerstoffwechselstörung bei Typ-2-Diabetes oft lange nicht
entdeckt wird.
Bis die Krankheit voll ausgeprägt ist, ist meistens schon genug Zeit vergangen, dass die Gefäße Schaden genommen haben. Denn ständig erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die Gefäße und wirken auf
die Nerven ein, die für die Blutdruckregulation zuständig sind. Mit hinein spielt, dass auch ein zu hoher Blutdruck nicht immer rechtzeitig erkannt wird. Durch ihn wird die
Arterienverkalkung der großen Schlagadern begünstigt. Mit der Zeit werden auch die kleineren Gefäße mit angegriffen.
Die Vorgänge, die beim Vorliegen eines zu hohen Blutdrucks im Körper ablaufen, können auch die Wirkung des Insulins gegen die Zuckerkrankheit beeinträchtigen. Schüttet die
Bauchspeicheldrüse wie bei manchen Typ-2-Diabetikern zu viel Insulin aus, kann auch das wieder einen hohen Blutdruck begünstigen. Ursachen und Wirkungen sind also bei hohem Blutdruck und Zucker eng
miteinander verflochten.
Folgeschäden
Die Gefäßwände werden durch Arterienverkalkung dicker und starrer. Durch Anlagerungen an der Innenwand verengt sich das Gefäß bis hin zum Verschluss. Je nachdem, welche Arterien betroffen sind,
können Herzinfarkt oder Schlaganfall die Folge sein. Auch Augen- oder Nierenschäden sind möglich. Bei Diabetikern potenzieren sich die nachteiligen Folgen beider Erkrankungen, so
dass Diabetiker mit einem zu hohem Blutdruck ein sehr stark erhöhtes Risiko haben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken.
Behandlung
Liegt zur Zuckerkrankheit auch ein zu hoher Blutdruck vor, muss dieser auch konsequent behandelt werden. Durch eine gute Blutdruckeinstellung, sinkt das Risiko diabetesbedingter Folgeschäden um fast
ein Viertel. Als Richtwert für den Blutdruck bei Diabetes wird ein systolischer Wert unter 140 mmHg und ein diastolischer Wert unter 85 mmHg angestrebt. Um den Blutdruck zu senken
hilft manchmal schon eine Änderung der Lebensgewohnheiten.
Abnehmen, um das Übergewicht zu reduzieren, ist besonders wichtig. Meistens sind aber Medikamente nötig, um den Bluthochdruck zu therapieren. Dazu werden je nach individuellem Gesundheitszustand
Medikamente aus der Gruppe der Diuretika, der Betablocker, der Kalziumantagonisten, der ACE-Hemmer oder der
Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten eingesetzt.
Bei machen Patienten reicht ein gesünderer Lebensstil und die Medikamenteneinnahme nicht, um den Blutdruck ausreichend zu senken. In diesen Fällen sind auch operative Eingriffe wie eine
Nierenarteriendenervation oder eine Barorezeptorstimulation möglich.